Symbolbild Schiff und Windpark

Konzepte zur Reduzierung der Auswirkungen anthropogener Drücke und Nutzungen auf marine Ökosysteme und die Artenvielfalt

Der Klimawandel und die nicht-nachhaltige Nutzung von Küsten und Meeren wirken sich nicht nur auf die Meeresumwelt aus, sondern auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen, da Mensch und Meer ein sozio-ökologisches System bilden.

Multiple anthropogene Eingriffe in küstennahe Meeresökosysteme führen zunehmend zu Nutzungskonflikten, die Kompromisse erforderlich machen. Hierbei sind kumulative Stressoren, zu denen Nährstoff- und andere Einträge aus der Landwirtschaft, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Nutzung der Küstengewässer zur Sedimentverklappung, die Schifffahrt, Verschmutzung und Tourismus gehören, zu beachten, die oft verbindlich formulierten Zielen des marinen Naturschutzes entgegenlaufen.

Das Projekt CREATE der DAM Forschungsmission sustainMare zielt entsprechend auf die Entwicklung von lösungsorientiertem Handlungswissen zur Reduktion der kumulativen Auswirkungen multipler Nutzungen auf die Biodiversität in drei Reallaboren unter Einbeziehung einer breiten Gruppe von Stakeholdern. Dafür werden bio-geo-physikalische Daten und Modellierungen bereitgestellt, um anhand der Reallabore die Bewertung und das Management von Küstenökosystemen zu verbessern.

Die Bereitstellung von sozialwissenschaftlichen Analysen der formellen und informellen lokalen Governance-Strukturen und ihre Einbettung in nationale, europäische und internationale Politiken erlaubt verbesserte Managementmethoden zur Reduktion der kumulativen Auswirkungen multipler Nutzungen zu entwickeln.

Bild von Ausflugsschiff und Frachtern

Die Schifffahrt und der Tourismus sind nur zwei der vielfältigen menschengemachten Eingriffe, die das Verbundprojekt CREATE in den Blick nimmt - für eine zukünftig nachhaltige Interaktion zwischen Mensch und Meer. Foto: Silke Eilers, Universität Oldenburg

In drei Arbeitspaketen wird CREATE Reallabore (RLe) in der Nord- und Ostsee etablieren, um unter Anwendung transdisziplinärer Methoden praktisch umsetzbare Innovationen zu generieren, die multiplen Stressoren entgegenwirken.

Arbeitspaket 1 bildet die Basis des Projektes und umfasst das Stakeholder-Mapping, das Co-Design der Reallabore sowie die Entwicklung operationaler Managementziele und Konzepte zur Reduktion kumulativer Auswirkungen der multiplen Nutzungen und des Klimawandels. Arbeitspakete 2 und 3 bilden die inhaltlichen Säulen, um in Arbeitspaket 1 Handlungsempfehlungen zu generieren. Dabei schließt AP2 notwendige Lücken in der Analyse der Biodiversität und der physikalischen Umwelt der RLe und ihrer Konnektivität, während AP3 in einem Mehrebenen-Ansatz bestehende Governance-Strukturen analysiert und Reformbedarfe identifiziert. Das Projektkonsortium besteht entsprechend aus Natur- und SozialwissenschaftlerInnen, Ökonomen, Ingenieuren und gesellschaftlichen Interessenvertretern.

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Durch diesen multilateralen Ansatz dient CREATE der Genese von konkreten Handlungsempfehlungen, um die formulierten Ziele des marinen Naturschutzes (u.a. Europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie [MSRL], Natura 2000, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Nationale Biodiversitätsstrategie [NBS]) zu erreichen. Gleichzeitig bilden wir Kapazitäten in den interdisziplinären Meereswissenschaften (aus), die für die MARE:N Themen "Ökosystemfunktion und Biodiversität", "Nachhaltige Ressourcennutzung" und "Governance und Partizipation" essentiell sind. CREATE wird somit beitragen, negative Auswirkungen auf die Küsten- und Meeresökosysteme zu minimieren und somit die Interaktionen zwischen Mensch und Meer nachhaltiger zu gestalten.

Projektkoordinator ist Prof. Helmut Hillebrand vom Helmholtz-Institut für Funktionale Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg [HIFMB] .